Die gemeinsame, öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Technik, Umwelt (BTU) und Wirtschaft, Kultur, Verwaltung (WKV) am vergangenen Donnerstag hatte Einiges an Brisanz. Nicht nur, dass eine Beschlussvorlage ohne konkreten Beschlussvorschlag als Basis der Beratungen diente – der Beschlussvorschlag wurde während der Sitzung dann nachgereicht – auch die ausführliche Einleitung des OB hatte zur Folge, dass wohl der eine oder andere Stadtrat sich mehr und mehr von der Verwaltungslinie distanzieren wollte – zumindest war diese Spannung im Raum zu spüren.
Die Fronten zum Thema Erweiterung Breuningerland sind klar und die Argumente nun hinlänglich ausgetauscht. Daher spielt es auch keine Rolle mehr, mit Argumenten andere überzeugen zu wollen. Die Auffassungen sind zementiert! Interessant sind jedoch die Reaktionen der Vertreter von ECE und Breunigerland – sofern man sich nicht auf deren Linie bewegt. Es wird dann gedroht, man werde das Sortiment des Breuningerlandes noch mehr in Konkurrenz zur Innenstadt ausrichten – wie das genau gehen soll, weiß ich zwar nicht, und bei einer Erweiterung wäre dies wohl kaum anders.
Besonders verwundert war ich jedoch über eine nach der Sitzung an mich gerichtete Aufforderung der Vertreter des Breuningerlandes: ich solle doch „gefälligst“ das Gutachten akzeptieren, in dem ja schließlich die Innenstadtverträglichkeit der geplanten Erweiterung klar und deutlich nachgewiesen sei. Hhmmm, interessant, ein Stadtrat wird somit zum verlängerten Arm von Gutachten. Eine Entmündigung, der ich beim besten Willen nicht zustimmen kann (zumal im Gutachten auch steht, dass in der Innenstadt 10 Mio. Euro Umsatz verloren gehen – was vermutlich das Aus von mehr als zehn Geschäften in der Innenstadt bedeutet). Außerdem warf man mir vor, ich sei ja nicht liberal und somit in der falschen Partei. Tja, wer unter liberal versteht, dass jeder das tun darf, was er will, darf sich nicht wundern, dass in Deutschland Manager kein hohes Ansehen genießen.