Heute fand die Stadtteilbegehung in Neckarweihingen statt. Mit von der Partie die Neckarweihinger FDP-Kandidaten Dr. Gerhard Seeger und Atilla Böhm, Gastreferent der Bürgervereinsvorsitzende Roland Schmierer.
Große Herausforderungen für Neckarweihingen: der Verkehr durch die Hauptstraße, die daraus resultierenden Leerstände in den Wohn- aber auch Geschäftshäusern in Ortszentrum sowie der Erhalt der Hauptschule Friedrich-von-Keller. Letzteres scheint eher im Sinne des Stadtteils zu laufen, doch bedurfte es einiger Anstrengung der Bevölkerung. Die Solidarität der Bevölkerung lässt sich derzeit an den gelben Fähnchen in den Fenstern erkennen – beeindruckend.
Dreh- und Angelpunkt der Weiterentwicklung: das Neubaugebiet Neckarterrasse (das Dreieck zwischen Hauptstraße, Spitzäcker und der L1100), auf das der Stadtteil schon mehr als 30 Jahre wartet. Nun soll es endlich kommen, durch eine neue Zufahrt Verkehrsentlastung für die Hauptstraße bringen – und in der Folge natürlich die Attraktivität des Zentrums wieder steigern.
Interessant das Gespräch mit den Anrainern des Neubaugebietes – der sogenannten Interessengemeinschaft „Spitzäcker“. Kritisiert wird von ihnen nicht die Erweiterung Neckarweihingens, sondern der Bebauungsplan der Stadt. Im direkten Anschluss sollen nach den Plänen der Stadt ca. 4- bis 5-geschossige Bauten entstehen, danach wieder eine Bebauung wie sie im Spitzäckergebiet heute existiert. Warum nicht die „Hochhäuser“ weiter in den Norden des Neubaugebietes oder an den westlichen Rand? So lautet die Frage der Anwohner.
4 Kommentare
Lieber Herr Scham,
Ihren Frust kann ich gut verstehen und nachvollziehen. Ich verstehe unter Bürgerbeteiligung dasselbe wie Sie – nämlich frühzeitiger Austausch zwischen Stadtverwaltung, Gemeinderäten und den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Wieso dies in Neckarweihingen nicht so funktioniert, kann ich Ihnen leider nicht sagen. Wie die Einbindung im Rahmen von Bebauungsverfahren zeitlich genau ablaufen muss (Anmerkung Herr Mihm), weiß ich leider (noch) nicht, da mir diese Verfahren bisher nicht geläufig sind – was sich aber nach dem 7. Juni hoffentlich ändert. Bürgerinteressen anzuhören und Entscheidungen in einem ganzheitlichen Kontext zu fällen, das ist der Anspruch, den ich an mich selbst habe. Daher will ich Ihnen sagen, dass ich genau so in Ihrer Sache handeln würde. Andere instrumentalisieren Ihr Anliegen für eine eigene Taktik und Logik – nämlich die Verhinderung des Baugebietes. Daher sollten Sie auch darauf achten, wen Sie sich als „Anwalt Ihrer Interessen“ nehmen.
Gerade in Neckarweihingen besteht dringender Handlungsbedarf, das habe ich bei der Stadtteilbegehung gesehen. Neben dem Neubaugebiet scheint mir dringender Handlungsbedarf in der Ortsmitte gegeben zu sein. Für weitere Gespräche stehe ich gerne zur Verfügung.
Herzliche Grüße,
Martin Müller.
Das Thema Neckarterrasse wurde am 14.5.09 in öffentlicher Sitzung im Bauausschuß diskutiert. Die Gemeinderäte Frau Burkhardt und Herr Juranek haben
unser Anliegen dort auf den Punkt gebracht, nachzulesen in den Samstagsausgaben von LKZ und STZ vom 16. Mai.
Auf eines würde ich aber gerne hier noch hinweisen: Herr Mihm, Leiter des Fachbereichs Stadtplanung, hat sich darüber erregt, dass sich der Bauausschuss schon jetzt mit Stellungnahmen der Anwohner befasst, „die üblicherweise erst im Entwurfsbeschluss eingebracht werden“.
Andererseits warnt Herr Noz (CDU) angesichts unserer (angeblich neuen) Forderungen, man solle das Baugebiet „nicht totreden“.
Exakt dieses fürchtend haben wir unsere Forderungen bereits 2005 bei der Stadtplanung eingebracht.
Wann eigentlich soll, kann und darf man sich als Bürger in diese Verfahren einbringen, um einerseits die Kosten durch frühzeitige, konkrete Vorschläge zu minimieren und das Verfahren zu beschleunigen, andererseits die Formalien zu wahren mit der Gefahr dabei am Ende überfahren zu werden?
Wir sind seit 2005 in dieser Sache aktiv, wir haben aktiv an den STEPs teilgenommen, haben 20 Gespräche mit dem Bereich Stadtplanung gehabt.
Im Ergebnis sind wir heute, nach nahezu vier Jahren, noch keinen Schritt weiter.
Ist das die vielzitierte Bürgernähe???
Gemeinderat bin ich (noch) nicht, aber die Thematik kann ich sehr gut nachvollziehen und werde Ihre Informationen innerhalb der FDP weitergeben. Wenn Ihnen Neues zu Ohren kommt, freue ich mich auf eine Nachricht.
Zunächst vielen Dank, dass Sie zu einem Ortstermin in die Spitzäcker gekommen sind, dies ist leider nicht selbstverständlich. Nach einem jahrelangen Hase-und-Igel-Spiel, bei dem die Verwaltung die Verantwortung auf den Gemeinderat schiebt und umgekehrt war es wohltuend, endlich einmal direkt vor Ort unsere Bedenken vorbringen zu können. Wie Sie richtig schreiben, geht es uns Anwohnern der Spitzäcker nicht darum, das Baugebiet Neckarterrasse zu verhindern. Vielmehr fordern wir eine harmonische Weiterführung unseres Wohngebietes. Wir wehren uns dagegen, von allen Seiten eingemauert zu werden – die wichtige Frischluftzufuhr für Neckarweihingen muss erhalten bleiben. Darüber hinaus möchten wir einen Mindestabstand von 100m für den geplanten Nordknoten und einen sinnvoll platzierten Lärmschutz. Während wir uns mit den früheren Plänen der Stadt durchaus anfreunden konnten, lehnen wir den neuen ab und hoffen auf Unterstützung durch die Gemeinderäte!