Redemanuskript der FDP-Stadträte Johann Heer und Jochen Eisele für die Sitzung des Gemeinderats in Ludwigsburg am 20.06.2018 (es gilt das gesprochene Wort).
Die FDP Stadträte unterstützen die Anstrengungen der Stadt zur Schaffung neuen Wohnraums zur Deckung der Wohnbedürfnissen und der gestiegenen Nachfrage.
• Das Problem ist nicht neu – es verschärft sich in zunehmendem Maße. Wohnraum wird knapp und teuer, Mietpreise steigen.
• Wir benötigen für die unterschiedlichsten Interessentengruppen Ein- und Mehrfamilienhäuser, Doppelhäuser, Miet- und Geschosswohnungsbau zur Deckung der Wohnungsnachfrage. Diese zeigt sich ganz deutlich bei der aktuellen Vermarktung von Baugrundstücken.
• Die FDP hat vor 3 Jahren im gemeinsamen Antrag mit den Freien Wähler – in der Vorlage 303/15 - darauf hingewiesen und ein Kooperationsmodell mit Bauträgern zur Entwicklung von Bauflächen vorgeschlagen unter Einhaltung und Beachtung von Sozialen Wohnungsbau mit „Fair-Wohnen-Anteil.“ Dies wird nun jetzt beim Gämsenberg praktiziert.
• Allein das Instrument der Vorkaufssatzung (vgl. 015/17) allein reicht dazu nicht , um zu mehr Bauflächen zu kommen.
Es tut sich viel:
• Lorcher Straße – Oßweil
• Lauffener Straße – Poppenweiler
• Flattichstraße-Nord – Hoheneck
• Muldenäcker – Weststadt
• Tammer – Straße + Ingersheimer Straße – Eglosheim
• Schauinsland + Neckarterassen - Nwhg.
• Ganz neu: Grünbühl + Sonnenberg + Fuchshof + Gämsenberg
• etc.
Nicht zu vergessen sind Konversionsflächen wie z.B. Jägerhofkaserne und die Möglichkeit der Nachverdichtung.
Die Stadt hat Planungshoheit bei der Ausweisung von neuen Baugebieten.
Dies erweist sich in zunehmendem Maße als äußerst schwierig wegen den Besitzverhältnissen.
Unseren Vorschlag sehen wir als Ergänzung zur bisherigen Praxis:
1. Potentielle Bauflächen in einer freiwilligen Umlegung zu entwickeln.
2. Die Stadt beauftragt damit Projekt/Baulandentwickler,
3. Erfolgreich war ein solches Unternehmen. Nach langen und stockenden Verhandlung der Stadt mit den Grundstücksbesitzern konnte in Pflugfelden das Baugebiet: „Möglinger Straße Nord (1987) erfolgreich entwickelt werden.
Mit einer solchen, zusätzlichen Vorgehensweise könnten ggf. Hemmnisse bei der Neuausweisung von Baugebieten wie:
• Verkaufsbereitschaft der Besitzer generell und/oder an die Stadt
• Klärung der Eigennutzung/-Verwendung von Baugrundstücken
• Art der Bebauung (1-2 und Mehrfamilienhäuser oder Geschosswohnungsbau)
• Bebauungsflächen, Bautypen, Dichte behoben im Vorfeld ggf. einvernehmlich geklärt werden.
Mit Blick auf den Flächen-Ressourcenverbrauch und die Grünplanung
Bei aller Notwendigkeit, neuen Wohnraum zu schaffen, dürfen wir aber nicht den damit verbundenen Flächenverbrauch außer Acht lassen.
Rand-, Grün und Naherholungs- und landwirtschaftlich genutzte Flächen gehen damit unwiederbringlich verloren. Die Zugwiesen alleine reichen als Kompensation dafür nicht aus.
Lassen Sie mich abschließend sagen:
• Wir sind auf einem guten Weg, doch aufgrund der hohen Nachfrage bleibt die Situation weiterhin sehr angespannt, ein Ende ist derzeit nicht abzusehen.
Salopp ausgedrückt:
• „Wir brauchen jeden Acker und jede Brache als Baufläche für mehr Wohnraum.“