Antrag: Die FDP-Fraktion bittet um die Beantwortung nachstehender Fragen zum Thema Raumluftqualität in Ludwigsburger Schulen
1. Wieviele Klassenzimmer werden in Anspruch genommen, die nicht stoßgelüftet werden können, die für den Unterricht aber genutzt werden müssen?
2. Welche Fördermittel gibt es, um alle Klassenzimmer kurzfristig mit mobilen Luftfiltergeräten auszustatten?
3. Wie schnell können Maßnahmen umgesetzt werden, um die Luftqualität in den Klassenzimmern zu verbessern, die das Infektionsrisiko vermindern?
4. Wir um bitten Auskunft im BSS am 11.11.2020 und darum, den eingereichten Antrag alsbald zu behandeln.
Begründung: Damit der Unterricht an Ludwigsburger Schulen weiter stattfinden kann, gilt es, Ansteckungsrisiken zu minimieren. Stoßlüften gilt nach wie vor als eine wirksame Maßnahme, um die Konzentration der Aerosole zu vermindern. In der kalten Winterzeit ist dies allerdings nur begrenzt möglich und zumutbar. Aktuelle Testergebnisse der Goethe Universität Frankfurt haben nachgewiesen, dass Luftreiniger mit einem Hepafilter der Klasse 13 sowie einem Aktivkohlefilter die Konzentration in Klassenräumen in einer halben Stunde um 90% senken. https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/studie-zeigt-luftreiniger-beseitigen-90-prozent-der-aerosole-in-schulklassen/.
Teststudie: https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.10.02.20205633v2.full.pdf
Mit freundlichen Grüßen,
für die FDP-Fraktion
Stefanie Knecht
4 Kommentare
Hallo Frau Knecht,
Ich dachte schon, dass wir als Eltern alleine mit dem Problem da stehen. Offensichtlich aber nicht.
Ich kann eine ähnliche Geschichte erzählen. Mein Sohn ist in einer Grundschule in Ludwigsburg und die Elternschaft der Klasse hat beschlossen, dass wir ein Luftreinigungsgerät mit Hepa Filter privat kaufen und flankierend zu den Stosslüftungsmaßnahmen im Klassenzimmer betreiben würden wollen. Gesagt und getan. Gerät wurde aufgrund sinkender Verfügbarkeiten umgehend gekauft. Seitens des Rektors kam sofort das Veto und der Verweis auf die Stadt-Beschlüsse. Ich habe mich daraufhin sofort mit dem Fachbereich in Verbindung gesetzt und unsere Intention bezüglich des Gerätes erläutert. Verständnis bekam ich zwar, aber leider keine angestrebte Duldung des Gerätes zum Betrieb. Als Gründe, gegen meine vielen plausieblen und begründeten Argumente, hat man sich nur hinter dem am 22.10. publizierten Papier des Bundesumweltamtes versteckt. Eine wirlich „nette“ Ausarbeitung in der ich leider KEIN Verbot solcher mobiler Luftreinigungsgeräte gefunden habe. Jedoch eine Bestätigung dass Stosslüften grundsätzlich medizinisch unbedenklich ist. Ich möchte mal sehen, wenn im Winter bei Minustemperaturen die Kinder reihenweise durch Erkältungen ( oder Covid 19?) ausfallen. Was wir erreichen wollten war lediglich das Reduzieren der vorgegebenen Stosslüftungsintervalle. Ich kann das mittlerweile nicht mehr verstehen was kommunal hier beschlossen wird. Man nimmt nicht einmal mehr private Hilfe, die zumindest Verbesserungen gebracht hätte, an.
Ich schliesse mich daher Herrn Kubik an und bitte um Ihre Unterstützung zum Wohl unserer Kinder.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Berger
Lieber Herr Berger, ich kenne die Stellungnahme der Stadt, allerdings ist das Papier, das Ihrem Rektor vorliegt, kein „Stadt-Beschluss“, sondern eine Mitteilung der Stadtverwaltung, Fachbereich Bildung, die das Anschließen von privat gekauften (z.B. von der Klassenkasse) Filtergeräten in Schulen untersagt. Schlimm ist es, dass man sich seitens der Stadt auf das UBA und Kultusministeriums beruft und wissenschaftliche Erkenntnisse und Untersuchungen unter den Teppich kehrt. Das KuMi hatte den gesamten Sommer über Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, geregelten Präsenzunterricht im Winter in Pandemiezeiten zu organisieren. Und was ist passiert? Wir sprechen heute immer noch über Lüften und Maske!! Wer, wenn nicht wir Eltern wissen am besten, wie sehr das KuMi die Schulen in den letzten Monaten im Stich gelassen hat. Nun haben wir ein Unternehmen in Ludwigsburg, Mann+Hummel, das mobile Filtergeräte zu, wie ich finde, interessanten Leasingkonditionen (2 Euro pro Schüler pro Monat) anbietet. Auch darüber ist die Stadtverwaltung informiert. Viele Bundesländer haben bereits Fördermittel für Filter an Schulen bereitgestellt. Warum macht das nicht die grün-schwarze Regierung in Baden-Württemberg? Knappe Kassen in Coronazeiten verlangen neues Denken und flexibles, schnelles Handeln! Ich habe heute auf facebook (stefanie.knecht.52) und Instagram (steffi_knecht) die Idee aufgegriffen, eine Crowdfunding Aktion für Luftfilter in Klassenzimmern zu starten. Ich würde mich über weitere Unterstützung und Austausch sehr freuen. Lassen Sie uns in Kontakt bleiben! Viele Grüsse, Stefanie Knecht
Hallo Frau Stefanie Knecht
, wir hatten gestern eine Elternbeiratssitzung einer Ludwigsburger Schule, dabei kam auch das Thema der Luftfilter auf. Eins der Hindernisse war laut Schulleiter, dass die Stadt potentielle Geräte technisch / elektrisch prüfen und abnehmen muß, dass, falls es zu einem Kabelbrand kommt, nicht die Schulleitung haftbar gemacht werden kann. Diese elektrische Prüfung dauert pro Gerät aus meiner Erfahrung (ich arbeite auch im öffentlichen Dienst, und unsere Geräte im Büro (ca. 150 Stück) ca. 5 Min./Gerät. Die Elektriker der Stadt hängen momentan die Weihnachtsbeleuchtung für den abgesagten Weihnachtsmarkt auf, und haben natürlich keine Zeit, diese Prüfungen vorzunehmen. Ein weiteres Hindernis scheint das Regierungspräsidium zu sein, das momentan nicht weiß, wie man an das Geld, der von der Regierung bereit gestellten „Töpfe“ kommt! Es klemmt also vorne und hinten, deshalb wäre es schön, wenn Sie mal bei der Stadt / beim entsprechenden Bürgermeister im Namen der Elternschaft der Ludwigsburger Schüler in dieser Sache mal nachhaken könntenrum hier keine Wille zum Handeln vorhanden ist.
Lieber Herr Kubik,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich ebenfalls EBV und zwar am OHG in LB. Es sind nicht die kleinen technischen Hindernisse, die uns momentan aufhalten. Bislang scheitert es bereits an der Stadtverwaltung: unser FDP-Antrag vom 3.11.20 wurde nicht so beantwortet, wie wir es uns wünschten. Die Stadtverwaltung beruft sich auf Empfehlungen des UBA (Umwelbundesamtes ) und des Kultusministerium BW: Lüften reicht. Ob unsere Kinder und die Lehrer/innen dabei im Winter frieren und sich mit Decken vor der Kälte im Klassenzimmer schützen interessiert dabei nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass wir – die FDP auf allen Ebenen (im Bund, Land und hier in Ludwigsburg) dran bleiben. Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen weiterhin und lassen Sie uns in Kontakt bleiben! Herzlichen Gruss Stefanie Knecht