Kombinierte Bus-Rad-Spuren auf Schorndorf-Straße?

Rede im MTU-Ausschuss am 05.03.2020

Stadträtin Stefanie Knecht

Die Entscheidung, die Schorndorfer Strasse für den motorisierten Individualverkehr (MIV) einspurig zu machen wird von vielen Bürgern und ins. Pendlern kritisch gesehen.

Es geht um Luftreinhaltung. Daher ist es unsere Aufgabe, vor dieser Entscheidung sämtliche Auswirkungen für diese Strasse im Gesamten betrachten.

Und - es sei hier vorausgeschickt: ich bin keine Gegnerin des ÖPNV-Ausbaus.

Wir haben zu entscheiden, ob wir die Hälfte der auf dieser Strasse zur Verfügung stehende Fläche für den Busverkehr freigeben.

Daher sei der Gedanke sei erlaubt: beschleunigen wir den ÖPNV mit einer Bus-Rad-Spur tatsächlich?

Erfahren Busse, die mit 15-20 km/h hinter einem Fahrrad herfahren, eine Beschleunigung?

Zudem stellt sich noch die Frage nach der Sicherheit für Fahrradfahrer auf einer Bus-Rad-Spur.

Verantwortliches Handeln bedeutet, dass wir die Folgen unseres Handeln so gut wie möglich vorausdenken:

Also müssen wir - als verantwortlich handelnde Gemeinderäte - uns folgendes heute vorstellen:

 

Wir geben einem Verkehrsteilnehmer - dem Bus - exklusiv eine ganze Spur, auf dem zu Spitzenzeiten alle 2,6 Minuten ein Bus fahren wird. Dieser Busverkehr wird durch ein- und ausparkenden sowie ein- und ausfahrende und die Busspur kreuzende Fahrzeuge abgebremst.  

Die 2. - gleiche grosse zur Verfügung stehende Fläche -  werden sich dann zukünftig PKWs Roller, Motorräder und LKWs teilen.

 

Natürlich kann dieser Verkehr auch auf einer Spur abgewickelt werden. Die entscheidende Frage ist allerdings: mit welchen Folgen?

 

Wir wollen den ÖPNV attraktiver machen, damit wir die Luft in unserer Stadt durch Reduktion von Emissionen verbessern.

 

Die Frage ist: wenn der Individualverkehr zukünftig nur noch eine Spur zur Verfügung hat, was hat das zur Folge? Vermehrte Staus, ins. im Berufsverkehr, ständiges anfahren, abbremsen, damit mehr Feinstaub und andere Emissionen. In der Vorlage wird es angesprochen: „Die zeitweise Verschlechterung für den MIV wird in Kauf genommen“. 

Aber ist dies nur eine Verschlechterung für den MIV? 

Das Ziel lautet: LUFTREINHALTUNG

Daher bitte ich die Stadtverwaltung um Prüfung und Beantwortung folgender Fragen:

  1. Sind Verschlechterungen für die Anwohner der Schorndorfer Strasse durch höhere Emissionswerte auszuschließen?
  2. Wieviele Fahrradfahrer nutzen heute die Schorndorfer Strasse? Gibt es Untersuchungen, ob Bus-Rad-Spuren von Fahrradfahrern angenommen werden?
  3. Ist bekannt, wieviele Berufspendler morgens von Oßweil kommend bis zur Sternkreuzung fahren und dann auf die B27 abbiegen? Diese Zahlen sollen vor Ausbau des Busspurenversuchs erfasst und dann regelmäßig fortgeführt werden.
  4. Welche Auswirkungen wird es für diese haben, wenn sie nur noch einen Fahrstreifen zur Verfügung haben? Wie viel länger würden sie im Stau stehen? Bis wohin würde der Stau - der Stop-and-Go Verkehr -  dann gen Osten reichen?
  5. Wieviel Verspätung hatten die auf der Schorndorfer Strasse / aus Oßweil kommenden Busse in den letzten 12 Monaten?

Bei der Bewertung diese Verkehrsversuchs an der Schorndorfer Strasse müssen die o.g. Punkte mit einfliessen, um festzustellen, ob wir dem Ziel Luftreinhaltung damit gerecht werden

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