In mehreren Sitzungen im Ausschuss Bildung, Sport und Soziales (BSS) wurde der Sportentwicklungsplan beraten. Er ist ein umfangreiches Werk und eine gute Vorlage für zukünftiges Handeln und liefert ein gutes Datenmaterial zu allen Sportaktivitäten und Angeboten in der Stadt. Er wurde in einem umfangreichen Planungsprozess ermittelt. Vertreter aus allen Bereichen des Sports und interessierte Bürger nahmen daran teil. Die FDP – Fraktion vertrat Stadt- und Kreisrat Johann Heer.
Der „Abschlussbericht zur kommunalen Sportentwicklung“ des Instituts für Kooperative Planung und Sportentwicklung, kurz: ikps nahm eine Stärken und Schwäche-Analyse vor, sie reicht von A – Z von Attraktive Angeboten und Ausländervereine – bis hin zu Z wie Zusammenarbeit von Vereinen. Kein Thema wird ausgelassen.
Es gibt:
• Ziele und Empfehlungen bei Sport und Bewegungsangeboten, die alle Aspekte sportlichen Handelns umfassen. Sie reichen von Freizeit- und Breitensport, Gesundheitssportbereiche und Jugendliche, Ältere und Migranten ein.
• Ziele und Empfehlungen auf der Organisationsebene wie Kooperationen mit KITAs, Schulen und anderen Sportvereinen, die Konzentration und Bündelung von Sportangeboten und die Einbeziehung von Migranten –Sportvereinen.
• Ziele und Empfehlungen bei den Sport- und Bewegungsräumen, sprich Freizeitspielfelder, Sportanlagen für Schule und Verein, leichtathletische Einrichtungen, Sportpark Ost und zum Hallenbedarf
• Ziele und Empfehlungen zur Sportförderung.
Fehlen dürfen natürlich auch nicht die noch zu bearbeitenden Themen wie Bäderkonzeption, Sportpark-Ost und Spitzensport. Fazit: es wird nichts ausgelassen.
Für die FDP-Fraktion nimmt Stadt- und Kreisrat Johann Heer eine erste Bewertung vor.
Seiner Auffassung nach ist der Sportentwicklungsplan ist eine gute Grundlage für zukünftige Entscheidungen. Er bietet für alle Betroffenen die Schlussfolgerungen zu ziehen, die er sich wünscht.
Jeder kann sich mit seinen Forderungen darin wiederfinden. Der eine so, der andere so.
Ein Beispiel dafür: Es gibt großes Interesse an Angeboten von vereinsungebundenem Sport wie mehr Radwege, mehr öffentlichen Sportplätze und Gelegenheiten für diesen ungebundenen Freizeit- und Trend-Sport wie aber auch auf der anderen Seite die Bündelung von Vereinssport in z.B. in einem wie auch immer gearteten Sportpark –Ost, oder die Notwendigkeit von Konzentration und Fusion von Vereinen und im Gegensatz dazu die der Wunsch nach Eigenständigkeit, z.B., bei den Migrantenvereinen.
Folglich: Der Sportentwicklungsplan tut (derzeit noch)keinem weh, er lässt alle Optionen offen.
Dies wird sich dann ändern, wenn es um die konkrete Umsetzung geht. Ein Konfliktpunkt nennt Stadtrat Johann Heer: den Bau der Schul-/Sporthalle für die Oststadtschule) oder Sanierung/Neubau der MZW in Oßweil, auch wenn es dazu schon eine Empfehlung gibt.
Die Bedenken und die Kritik setzen aber wo anders ein, formuliert Stadtrat Johann Heer die Position der FDP:
Es fehlt derzeit an einer Quantifizierung des Finanzbedarfs. Was kostest was konkret? So stellt sich die Frage: Für welche Maßnahmen, bzw. deren Umsetzung brauchen wir wie viel Geld?
Die FDP-Stadträte sind der Auffassung, dass die Finanzierung aufgrund der angespannen Haushaltslage nicht außer Acht gelassen werden darf.So will die FDP kein Wasser in den Wein gießen und aber auch nicht euphorisch werden.
Für die FDP stehen alle Maßnahmen unter finanziellem Vorbehalt.
Dieser Plan weckt Wünsche und Vorstellungen und die Hoffnung bei denen, die sich ungerecht behandelt fühlen oder meinen zu kurz gekommen zu sein und Ansprüche anmelden. Doch hier liegt nach Auffassung der FDP gerade die Gefahr.
Dies gilt für viele Maßnahmen im Spannungsfeld der unterschiedlichen Interessenlagen (nicht nur bei den Vereinen), die kontrovers im Hinblick auf die Realisierung diskutiert werden.
Ein Beispiel nennt die FDP: Die Bäderkonzeption, bzw. die zukünftige Nutzung des Stadtbades.
Hier werden schon Interessen angemeldet, ohne Rücksicht auf Verluste/Befindlichkeiten und ohne Rücksicht auf die Frage zu nehmen: Kann sich die Stadt dies finanziell überhaupt leisten?
Ähnliches gilt für andere, im Plan aufgeführte Maßnahmen und Projekte.
So wünschenswert und positiv manche angesprochenen Maßnahmen auch sein mögen, derzeit muss die FDP eher von einem Wunschkonzert sprechen. Bevor die Kür kommt, kommt die Pflicht. Für die FDP heißt dies: Wir können uns allenfalls das Allernotwendigste leisten und das wird nur Weniges sein, wenn überhaupt.
FDP-Stadtrat Johann Heer wies im BSS-Ausschuss nachdrücklich darauf hin, dass die Haushaltskonsolidierung, Schuldenabbau und die notwendigen Sparmaßnahmen vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage Vorrang haben, vor weiteren dauerhaften finanziellen Verpflichtungen.