Zu Gast bei einem „Hidden Champion“ – wie es auf Neudeutsch so schön heißt – Ziemann ist nämlich Weltmarktführer bei der Herstellung von Brauereianlagen. Andreas Weinlein, einer der vier Geschäftsführer der Ziemann Gruppe, hat uns am 28. April in den Räumen in der Ludwigsburger Zentrale empfangen. Es war interessant zu hören, wie das Unternehmen innerhalb von vier Jahren von rund 500 auf 1.500 Mitarbeiter angewachsen ist, vor allem welche Herausforderungen damit verbunden sind. Nachhaltige Unternehmensführung nennt Andreas Weinlein das Erfolgsrezept und fordert sämtlich Mitarbeiter täglich dazu auf, sich an die „Spielregeln“ (Vertrauen, Offenheit etc.) zu halten. Und als so genannter Global Player bekommt es das Unternehmen täglich mit neuen Herausforderungen zu tun – wie aktuell z.B. der Umgang mit der Schweinegrippe in Mexiko, wo die weltweit größte Brauerei gerade gebaut wird.
Auch das Thema Innovation haben wir diskutiert. Bier ist nicht mehr gleich Bier – man denke nur an die ganzen Sorten mit Lemon-Geschmack oder Ähnlichem. Ein Markt in dem viel Veränderung steckt. Die klassischen Wachstumsmärkte für Bier liegen daher auch nicht mehr in Westeuropa, sondern in Asien und Osteuropa. Und der technische Fortschritt wird mit Hilfe eine Pilotanlage vorangetrieben. Da war sogar ein Schlückchen Bier für uns nach der Besichtigung drin.
Ach ja, Bier und Bioethanol – auch das liegt nicht so weit auseinander; zumindest was die Herstellung anbelangt. Daher hat Ziemann eine eigene Tochtergesellschaft für diesen Bereich „Energy“ gegründet. Schön, dass Innovation am Standort Ludwigsburg stattfindet.
Deshalb durfte natürlich die Frage nicht ausbleiben, was am Standort Ludwigsburg denn noch verbessert werden könnte. Trotz der guten Rahmenbedingungen, die gelobt wurden, gab es einen konkreten Vorschlag: bessere Vernetzung zwischen Politik und Wirtschaft. Ein runder Tisch, regelmäßig, mit ungeschöntem Austausch der wesentlichen Aspekte – völlig neu oder gibt es da schon etwas?